Das Ereignis – Film nach dem Buch von Annie Ernaux
„Ein wichtiger, zu Diskussionen anregender Film über soziale Klassen, die Durchlässigkeit der Gesellschaft und den schwierigen Versuch, sich als Frau nicht unterkriegen zu lassen.“ (programmkino.de)
Basierend auf dem 2000 erschienenen autobiographischem Buch von Annie Ernaux inszeniert die französisch-libanesische Regisseurin Audrey Diwan ein feinfühliges und berührendes Drama über weibliche Selbstbestimmung, das beim Filmfestival von Venedig letztes Jahr als „Bester Film“ mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.
Frankreich im Jahr 1963: Anne ist eine begabte Literaturstudentin, die eine vielversprechende Zukunft vor sich hat. Als sie schwanger wird, sieht sie ihre Chancen schwinden, ihr Studium zu beenden und sich aus den Zwängen ihrer sozialen Herkunft befreien zu können. Die Wochen verstreichen, die Abschlussklausuren stehen an. Anne entscheidet, ganz auf sich allein gestellt, zu handeln, auch wenn sie dabei riskiert, ins Gefängnis zu kommen.
Veranstalter: Lichtspiel – Kino & Café / Odeon – Kino & Café
ab 31. März
Zum Buch von Annie Ernaux (dt. bei Suhrkamp):
Oktober 1963: Die 23-jährige Annie entdeckt, dass sie schwanger ist. Die Studentin aus bescheidenen Verhältnissen weiß: Wenn sie ein uneheliches Kind zur Welt bringt, wird sie alles verlieren. Das hart erkämpfte Universitätsstudium, die Hoffnung, dem engen, prekären Milieu der Eltern zu entkommen. Sie ist entschlossen, die Schwangerschaft zu beenden, aber im Frankreich der 1960er Jahre ist Abtreiben illegal, und so beginnt für die junge Frau ein Spießrutenlauf, der sie von der Praxis eines überheblichen Arztes, ins Hinterzimmer einer zweifelhaften Engelmacherin führt und schließlich in der Notaufnahme endet. Voller Scham versucht Annie, die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen, und begegnet dabei überall erschreckender Gleichgültigkeit.
Wie ist es, wenn man als Frau abtreiben will und es nicht darf? Mit schonungsloser Offenheit erzählt Annie Ernaux von ihrem eigenen Schwangerschaftsabbruch. Und von den Demütigungen, Verletzungen und Stigmatisierungen, die sie dabei erleiden musste – und die bis heute nachhallen.